Inklusion #WIRKLICHMACHEN: Werkstattbeschäftigte tauschen Jobs

Mit dem Projekt „Jobwechsel“ werben die Schleswiger Werkstätten für mehr Jobs für Menschen mit Behinderungen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt. Dazu tauschen Werkstattbeschäftigte in den kommenden Monaten für einen Tag ihren Arbeitsplatz. Sie wollen Mitarbeitenden aus Wirtschaft, Verwaltung und Politik einen Einblick in ihre Arbeitswelt in den diakonischen Einrichtungen geben. Umgekehrt werden sie einen Tag die Arbeit ihres Tandempartners kennenlernen.

In Deutschland leben acht Millionen Menschen mit Behinderungen. Ihre Chancen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt sind vergleichsweise gering. Es fehlt an barrierefreien Arbeitsplätzen und oftmals auch der Bereitschaft, diese Menschen einzustellen. Viele sind daher in Werkstätten für Menschen mit Behinderung beschäftigt, die eine große Breite an Tätigkeitsfeldern bieten.

„Es sollte aber unser gemeinsames Ziel sein, so viele Betroffene wie möglich in den allgemeinen Arbeitsmarkt zu inkludieren“, sagt der Leiter der Schleswiger Werkstätten Jan Henrik Schmidt. „Das ist nicht zuletzt der Anspruch der UN-Behindertenrechtskonvention, die Deutschland unterschrieben hat. Mit unserem Projekt wollen wir auf die gute Qualifikation unserer Beschäftigten aufmerksam machen und zugleich eine gesellschaftliche Debatte für mehr Barrierefreiheit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt anstoßen.“

In den kommenden Monaten sollen insgesamt 50 Tandems aus Werkstattbeschäftigten und Mitarbeitenden aus Wirtschaft und Politik gebildet werden, die sich gegenseitig ihre Arbeitsplätze vorstellen. Den Auftakt bilden Schleswigs Bürgermeister Stephan Dose und Werkstatträtin Birgit Dischereit. Ebenfalls Interesse an einem Jobwechsel haben IHK-Präsident Rolf-Ejvind Sörensen und Diakonie-Vorstand und Landespastor Heiko Naß gezeigt.

 

Schleswig-Bürgermeister Stephan Dose ist begeistert vom Projekt „Jobwechsel“: „Schleswig ist eine vielfältige Stadt, in der Jung und Alt, Menschen, die hier geboren oder hergezogen sind, Menschen mit und ohne Behinderungen miteinander leben. Das Projekt ,Jobwechsel´ ist eine sehr gute Idee zur Förderung der Integration von Menschen mit Behinderungen, die seitens der Stadt Schleswig gern unterstützt wird. Deswegen ist es für mich eine Selbstverständlichkeit, dass ich mich auch selbst beteilige. Ich freue mich auf einen spannenden Austausch. Ich würde mich freuen, wenn möglichst viele Unternehmen aus der Stadt sich ebenfalls beteiligen und bin mir sicher, dass beide Seiten von diesem Austausch profitieren können.“

Werkstatträtin Birgit Dischereit hofft, dass mit dem Projekt „Jobwechsel“ die Anliegen von Menschen mit Behinderungen in der Öffentlichkeit künftig stärker beachtet werden: „Ich freue mich drauf mit dem Bürgermeister zu tauschen, es ist bestimmt sehr interessant!“

Wer ebenfalls Interesse an einem Jobwechsel hat, kann sich unter jobwechsel@schleswiger-werkstätten.de melden.

Die Schleswiger-Werkstätten sind mit mehreren Standorten in den Kreisen Schleswig-Flensburg, Nordfriesland und Rendsburg-Eckernförde vertreten. Sie bieten Menschen mit Behinderungen eine individuelle Förderung, Ausbildung sowie berufliche Bildung und eine Vielzahl von Arbeitsplätzen. Die Arbeitsfelder reichen von der Textilwerkstaat über eine Schlosserei bis hin zur Gastronomie, dem Versandhandel und der Pulverbeschichtung. In diesem Jahr feiern die Schleswiger Werkstätten ihr 50-jähriges Bestehen.