„Wir danken den Pflegekräften für ihren großartigen Einsatz in den vergangenen Monaten“, betont Landespastor und Diakonie-Vorstand Heiko Naß. „Unter sehr schwierigen Bedingungen haben sie nicht nur die fachgerechte Versorgung der Pflegebedürftigen sichergestellt, sondern sich auch dafür eingesetzt, dass weiter Gemeinschaft gelebt werden konnte. Danke sagen reicht aber nicht! Vielmehr müssen landesweit alle Pflegekräfte gerecht und gut bezahlt werden. Dafür setzen wir uns ein. Viele diakonische Einrichtungen in Schleswig-Holstein zahlen bereits tariflich vereinbarte, überdurchschnittliche Gehälter.“
Insofern begrüßt die Diakonie grundsätzlich die Vorschläge des Bundesarbeitsministeriums und des Bundesgesundheitsministeriums für eine verpflichtende Zahlung von Tariflöhnen im Pflegebereich. Bei beiden Vorschlägen ist jedoch noch unklar, wie eine flächendeckende Bezahlung nach Tarif auskömmlich gegenfinanziert werden soll. Aus Sicht der Diakonie muss der Gesetzgeber sicherstellen, dass die zusätzlichen Kosten nicht auf die Pflegebedürftigen abgewälzt werden, durch steigende Eigenanteile.
„Die Pflege ist eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung, das gilt auch für die gerechtere Bezahlung von Pflegekräften“, so Diakonie-Vorstand Heiko Naß. „Deshalb muss die Finanzierung der Pflege so reformiert werden, dass sowohl die Pflegekräfte als auch die Pflegebedürftigen davon profitieren. Dazu gehört auf jeden Fall, dass die Eigenanteile der zu Pflegenden reduziert und gedeckelt werden, und zwar ab dem ersten Tag ihres Aufenthaltes in einer stationären Einrichtung.“
Außerdem fordert die Diakonie, dass die Pflegeversicherung künftig nicht die niedrigsten Tarifverträge in der Branche als Basis für ihre Abrechnungen nimmt. Wie bisher müssen alle ordentlich vereinbarten Tarifverträge gegenfinanziert werden. Nur so lässt sich bei der Bezahlung von Pflegekräften eine Spirale nach unten vermeiden.
Im Blick auf die Pflegenden sagt Bischof Gothart Magaard in einer Videobotschaft: "Sie sind da, Sie ermuntern, Sie wischen Tränen ab, Sie halten Hände. Sie zeigen uns als Gesellschaft, wie das 'Menschsein' nicht auf der Strecke bleibt. Das ist großartig. Als Kirche wollen wir Sie darin unterstützen".