Die Pandemie und die Ukrainekrise mit ihren Folgen haben in den Kitas deutliche Spuren hinterlassen. Mehrere Kitaleitungen schilderten beim Werkstattgespräch, wie belastend die Krisen für Kinder, Eltern und Erziehende seien. Demnach haben viele Kinder Defizite in ihrer emtionalen und sozialen Entwicklung. Eltern seien gestresst und die Erziehende gerieten zunehmend an ihre Grenzen. Verschärft wird die Situation durch den stetig zunehmenden Fachkräftemangel. Sandra Moschell von der Landeselternvertretung der Kitas bestätigte den Befund.
Sozialministerin Aminata Touré verwies auf das Vorhaben der Landesregierung, die Kitas durch Helfende Hände zu entlasten. Das sind Menschen ohne Erziehendenausbildung, die sich aber für die Arbeit in Kitas begeistern und dort zum Beispiel beim Vorlesen oder Mittagessen helfen sollen. Die Kitaleitungen wünschen zudem Entlastung bei der Verwaltung. Hier stellte die Sozialministerin in Aussicht, die Verordnung zu den Helfenden Händen anzupassen.
Allen Beteiligten war aber klar, dass die Helfenden Hände die Fachkräfte nicht ersetzen können. Insofern sprachen sich die Kitaleitungen und Vertreter der Diakonie für eine Reform der Erziehendenausbildung aus. Dazu gehören aus Sicht der Diakonie eine einheitliche Vergütung der Ausbildzubildenden und eine stärkere Anbindung an die Praxis. Nur so könnten mehr junge Menschen für diesen Beruf begeistert werden.
Fazit: Alle Beteiligte haben einander gut zugehört und sind an Lösungen interessiert. Die 10. Auflage des Werkstattgesprächs hat sich wirklich gelohnt!