Die Teilhabe an angemessener Bildung, an Freizeit, aktiver Erholung und am kulturellen Leben zählen laut UN-Kinderrechtskonvention zu den weltweit geltenden Kinderrechten. Kinder, die in Armut leben, sind auch hierzulande in ihrer Teilhabe eingeschränkt. Zu wenig Geld für gesundes Essen, fehlende Mobilität auf dem Land und ein Mangel an Kita- und Ganztagsschulangeboten verstärken diesen Trend. In Schleswig-Holstein ist jedes fünfte Kind von Armut bedroht oder betroffen, jedes sechste Kind auf Transferleistungen angewiesen.
„Kinder sind unserer Zukunft“, sagt Landespastor und Diakonievorstand Heiko Naß. „Umso wichtiger ist es, dass wir als Gesellschaft ihre Bedürfnisse ernst nehmen. Alle sollten gleichberechtigt gute Chancen auf Bildung sowie Teilhabe an Sport, Kultur und anderen Freizeitangeboten haben. Die Kindergrundsicherung kann hierfür eine gute, weniger bürokratische Grundlage sein. Sie muss aber finanziell wesentlich besser ausgestattet werden, als von der Bundesregierung geplant. Aus unserer Sicht sind jährlich 20 Milliarden Euro für die Kindergrundsicherung nötig, um Kinderarmut und deren Folgen nachhaltig bekämpfen zu können. Sollte an dieser Stelle tatsächlich gespart werden, müssten wir mit beträchtlichen gesellschaftlichen Folgekosten rechen – nach Berechnungen des DIW in Höhe von mehr als 100 Milliarden Euro.“
Das Kinderrecht auf Teilhabe und andere Rechte stehen morgen (20.9.) im Mittelpunkt eines Aktionstages und Festes auf dem Platz vor dem Landestheater in Rendsburg. Mehr als 30 Vereine, Organisationen, Stiftungen und Unternehmen haben unterschiedliche Angebote für ein buntes Nachmittagsprogramm zusammengestellt. In einer Infozentrale und einer Ausstellung können sich Besucher über die Kinderrechte informieren. Es gibt Bastelangebote, ein XXL-Puzzle, eine Hüpfburg und ein Filmangebot. Die Diakonie Schleswig-Holstein stellt an einem Stand ein Multifunktionsfahrzeug vor. Los geht es um 12.00 Uhr.
In Schleswig-Holstein setzen sich zahlreiche diakonische Einrichtungen, Angebote und Projekte für eine gerechte Teilhabe von Kindern und Jugendlichen am gesellschaftlichen Leben ein. Dazu zählen die Frühen Hilfen, die Familienbildungsstätten, Kitas, Freizeit- und Schulprojekte, die Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe sowie Erziehungs- und Lebensberatungsstellen. Sie unterstützen und begleiten Familien sowie Kinder- und Jugendliche in unterschiedlichen Lebenslagen, bei Problemen und Konflikten.
Mit dem Projekt Kinderrechte möchte das Diakonische Werk Schleswig-Holstein Kita-Kinder, Grundschüler, aber auch Jugendliche für die Kinderrechte sensibilisieren, Dazu werden eine Themenwerkstatt für Kitas und Grundschulen angeboten sowie Workshops für Ganztagsangebote und Jugendvereine. Mehr Infos dazu unter: www.diakonie-sh.de/ueber-uns/projekte/kinderrechte-weltreise.