Heiko Naß unterstützte die Helfer der Rendsburger Tafel bei der Essensausgabe in der Materialhofstraße. Dort erhalten Bedürftige montags bis freitags ein warmes Mittagessen. „Ich bin beeindruckt von der Arbeit und wie gut alles organsiert ist, vom Einsammeln übriggebliebener Lebensmittel, dem Verarbeiten bis hin zur Ausgabe. Gleichzeitig bietet die Tafel Menschen, die Not leiden, einen Raum, in dem sie wertgeschätzt werden und sich über ihre Probleme austauschen können.“
Der Landespastor nutzte sein Praktikum auch, um mit Bedürftigen ins Gespräch zu kommen. Darunter sind nach Angaben des Diakonischen Werkes Rendsburg-Eckernförde viele Alleinerziehende, Rentner und Hartz-IV-Empfänger. „Es ist erschreckend, dass in unserem reichen Land so viele Menschen auf gespendete Lebensmittel angewiesen sind“, sagte Naß. „Die Tafeln sind ein Zeichen dafür, wie groß die soziale Ungerechtigkeit in Deutschland ist. Hier muss dringend gegengesteuert werden. Der hohe Sockel an Menschen, die von Armut bedroht sind, ist kein gesellschaftlich akzeptabler Zustand.“ Vor diesem Hintergrund setzt sich die Diakonie bundesweit unter anderem für höhere Hartz-IV-Sätze und eine Kindergrundsicherung ein.
Die Rendsburger Tafel besteht seit 20 Jahren und betreibt neben dem Angebot von warmen Mahlzeiten in der Materialhofstraße mehrere Ausgabestellen für Lebensmittel. Dort engagieren sich insgesamt 60 ehrenamtliche Helfer. Zurzeit nehmen rund 1000 Menschen die Angebote in Anspruch, 30 bis 40 Prozent davon sind Kinder.
Die Tafel arbeitet eng mit der diakonischen Wohnungslosenhilfe in Rendsburg zusammen. Dazu gehören eine Kontakt- und Beratungsstelle, eine Notschlafstelle und ein Wohnhaus für wohnungslose Menschen. Landespastor Heiko Naß nannte diese Zusammenarbeit beispielhaft. „Menschen, die die Tafel in Anspruch nehmen, erhalten somit niedrigschwellig Zugang zu unseren Beratungsangeboten.“
Heiko Naß unterstützt regelmäßig als Praktikant die Arbeit von diakonischen Einrichtungen. Auf diese Weise möchte er sich über die Situation in den Einrichtungen informieren und Kontakt zu den Mitarbeitenden und Hilfsbedürftigen halten.
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Friedrich Keller
Pressesprecher
Diakonisches Werk Schleswig-Holstein
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