Programm für „Helfende Hände“ in Kitas droht zum Flop zu werden

Der Verband Evangelischer Kindertageseinrichtungen in Schleswig-Holstein e.V. (VEK) und die Diakonie Schleswig-Holstein fordern die Landesregierung auf, die Maßnahmen zur kurzfristigen Unterstützung von Kitas nachzubessern. Vom derzeitigen Gesetzesentwurf würden nur wenige Kitas profitieren, die bereits mit abgesenktem Betreuungsschlüssel arbeiten. Heute berät der Sozialausschuss des Schleswig-Holsteinischen Landtags abschließend darüber.

Dazu Diakonie-Vorstand Heiko Naß: „Helfende Hände sollen pädagogische Fachkräfte von bestimmten Tätigkeiten entlasten, damit mehr Ressourcen für die pädagogische Arbeit mit den Kindern zur Verfügung stehen. Damit die Qualität allerdings in allen Einrichtungen gehalten und gesteigert werden kann, muss diese Entlastung auch bei allen Kitas ankommen.“

VEK-Geschäftsführer Markus Potten ergänzt: „Gut gemeint ist nicht gut gemacht. Die Anhörung im Sozialausschuss hat gezeigt, dass sowohl die freien Träger als auch die Kommunalverbände die Maßnahme der „Helfenden Hände“ in der jetzigen Form ablehnen. Wir brauchen eine Finanzierung von Zusatzkräften, die auch in der Fläche ankommt und nicht nur dort Erste-Hilfe leistet, wo bereits ein akuter Mangel an pädagogischen Fachkräften herrscht. Es muss unser Ziel sein, dass weniger Kitas Gebrauch von Ausnahmeregelungen machen. Mit dem derzeitigen Entwurf sehen wir die Gefahr, dass der Zustand sich verfestigt.“

Diakonie und VEK erwarten, dass der Sozialausschuss des Landtags sich dafür ausspricht, die kurzfristigen Maßnahmen zur Fachkräftesicherung zu überarbeiten. Hilfe werde auch in den Kitas benötigt, die den Fachkraft-Kind-Schlüssel noch auf dem gesetzlichen Mindeststandard halten können.