Landespastor: Weihnachtsbesuch in Kieler Notunterkunft

Anlässlich des bevorstehenden Weihnachtsfestes hat Landespastor Heiko Naß an die schwierige Situation der Wohnungslosen in Schleswig-Holstein erinnert. „Weihnachten ist für Wohnungslose oft mit Erinnerungen an Abbrüche und Verlusterfahrungen in ihrer Lebensbiographie verbunden. Es ist unsere Aufgabe, aufmerksam für ihre Situation zu sein“, sagte Naß heute beim Besuch des Bodelschwinghhauses, einer diakonischen Notunterkunft in Kiel.

In der Einrichtung überreichte der Landespastor einen vonder Diakonie Stiftung Schleswig-Holstein gespendeten Gutschein für eine große Sitzbank im Gemeinschaftszimmer. Gleichzeitig würdigte er das große Engagement der Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen in der Wohnungslosenhilfe. „Sie investieren viel Kraft und Zeit, um den Menschen, die kein eigenes Dach über den Kopf haben, ein würdiges Leben zu ermöglichen. Darüber hinaus versuchen sie gemeinsam mit den Betroffenen, Perspektiven zu entwickeln, um deren Notlage abzuwenden“, so Naß.

In mehreren diakonischen Notunterkünften und Tagestreffs in Schleswig-Holstein werden Wohnungslose heute eingeladen, gemeinsam den Heiligabend zu begehen. Im Bodelschwinghhaus in Kiel ist beispielsweise ein weihnachtliches Essen geplant, im Tagestreff in Flensburg wurde am Vormittag ein großes Frühstücksbuffet aufgebaut. In anderen Einrichtungen fanden bereits im Advent Weihnachtsfeiern statt. Aus diesem Anlass folgten in Neumünster viele Bewohner dem Aufruf, für die Wohnungslosen kleine Geschenke zu spenden.

In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Wohnungslosen und von Wohnungslosigkeit bedrohten Menschen kontinuierlich gestiegen. 2016 nahmen gut 7500 Menschen die Angebote der diakonischen ambulanten Wohnungslosenhilfe in Anspruch. Das waren rund 16 Prozent mehr als 2015. Bei jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 25 Jahren fiel der Anstieg besonders hoch aus. In dieser Gruppe verdoppelte sich die Zahl sogar auf knapp 2300. Besonders angespannt ist die Lage in den Städten Kiel, Lübeck, Flensburg und Neumünster.

Viele Menschen sind wegen Arbeitslosigkeit, Krankheit oder Überschuldung von Wohnungslosigkeit betroffen oder bedroht. „Hauptursache ist aber der wachsende Mangel an bezahlbarem Wohnraum“, betont Landespastor Naß. Die Diakonie fordere deshalb Land und Kommunen auf, den Bau von Sozialwohnungen weiter voranzutreiben. Außerdem müssten die Beratungsangebote und Notunterkünfte dringend ausgebaut werden, fordert Naß.

 

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