Bei ihrem heutigen Besuch in Schleswig würdigte Landesbischöfin Kühnbaum-Schmidt insbesondere das Engagement der haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden in den diakonischen Einrichtungen Schleswig-Holsteins. „Mich beeindruckt sehr“, so die Landesbischöfin, „was durch das Engagement der vielen ehren- und hauptamtlich Mitarbeitenden in den diakonischen Einrichtungen für Menschen in den unterschiedlichsten Lebenssituationen getan wird. Die Diakonie ist dabei mittendrin im Alltag, mitten in den Sorgen und Nöten der Menschen und sieht ihre ganz individuellen Bedürfnisse. Die Liebe Gottes so in Wort und Tat zu den Menschen bringen – das gehört untrennbar zusammen und das ist gemeinsamer Auftrag von Kirche und Diakonie.“
Landespastor und Diakonie-Vorstand Heiko Naß begrüßte den Besuch der Landesbischöfin: „Wir freuen uns, dass Landesbischöfin Kühnbaum-Schmidt sich einen ganzen Tag Zeit genommen hat, um unsere soziale Arbeit näher kennenzulernen. Vor allem die vielen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden sehen darin eine große Anerkennung und Wertschätzung. Hinzu kommt, dass es in den Kirchengemeinden zahlreiche Schnittstellen mit den diakonischen Angeboten zum Beispiel in der Altenhilfe oder der Beratung von Menschen in Notlagen gibt. Deshalb war auch hier der Austausch mit der Bischöfin sehr gewinnbringend. Sie hatte gleichzeitig ein offenes Ohr für die großen Herausforderungen, die der demografische Wandel, der Fachkräftemangel sowie veränderte gesetzliche Rahmenbedingungen für unsere Einrichtungen in der Altenpflege und Behindertenhilfe mit sich bringen.“
Zum Auftakt besuchte die Landesbischöfin eine Tagesförderstätte der Schleswiger Werkstätten. Hier wird Menschen mit Behinderung ermöglicht, soziale Kontakte zu pflegen und einer geregelten Tagesstruktur nachzugehen. Ziel ist eine größtmögliche Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. In der Einrichtung lernte Kristina Kühnbaum-Schmidt auch den Werkstattrat kennen, die Interessenvertretung von Menschen mit Behinderung in den Werkstätten. Die Schleswiger Werkstätten sind Teil der NGD-Gruppe.
Beim Diakonischen Werk des Kirchenkreises Schleswig-Flensburg informierte sich Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt über unterschiedliche Beratungsangebote. Dazu gehören die Schwangeren- und Schwangerschaftskonfliktberatung, die Wohnungslosenhilfe, die allgemeine Sozialberatung und die Paar- und Lebensberatung. „Diese Beratungsangebote sind prägnante Beispiele für einen Qualitätsbegriff diakonischer Arbeit, der sich an ökonomischer Sachgerechtigkeit orientiert, sich aber nicht nur ökonomisch verrechnen lässt“, so die Landesbischöfin. „Denn Qualität - Güte - steht in Diakonie und Kirche im Zusammenhang mit der Güte Gottes. Sie macht uns auf die Güter des Lebens aufmerksam, die nicht berechenbar und bezahlbar sind und ohne die wir Menschen nicht leben können: Hilfsbereitschaft, Liebe, Vergebung, Barmherzigkeit. Ich bin froh und dankbar, dass diese Güter des Lebens im vielfältigen Engagement der Diakonie Schleswig-Holstein für Menschen Raum finden.“
Am Nachmittag wird die Landesbischöfin im Haus David der Hesterfeld & Stadtfeld GmbH erwartet. In der vollstationären Wohneinrichtung unter dem Dach der Stiftung Diakoniewerk Kropp sind Menschen mit einer geistigen Behinderung und herausforderndem Verhalten untergebracht. „Das Haus David wurde erst 2018 eröffnet und gehört zu den modernsten Einrichtungen in diesem Bereich“, sagt Landespastor und Diakonie-Vorstand Heiko Naß. „Hier wird gut sichtbar, welche vielfältigen Möglichkeiten es heute gibt, Menschen mit geistiger Behinderung in einem geschützten Umfeld zu fördern.“
Zum Abschluss stehen zwei Besuche im ambulant betreuten Wohnprojekt Trollberg sowie im Museum für Outsiderkunst in Schleswig auf der Tagesordnung. Beides sind gute Beispiele für die Teilhabe von Menschen mit körperlichen und psychischen Beeinträchtigungen in den Bereichen selbständiges Wohnen und kulturelles Leben.
Die Diakonie ist der soziale Dienst der evangelischen Kirche und in Schleswig-Holstein der größte Wohlfahrtsverband. Unter ihrem Dach arbeiten mehr als 28.000 Beschäftigte in rund 1.600 Einrichtungen und Angeboten. Zusätzlich engagieren sich viele Tausend Ehrenamtliche. Im Zentrum der Arbeit stehen Kinder, Jugendliche und Familien, Menschen in Not, Pflegebedürftige, Kranke, Menschen mit Behinderung sowie Geflüchtete und Migranten.