„Die ehrenamtliche Geflüchtetenhilfe ist eine wichtige und notwendige Unterstützung der staatlichen Akteure und der hauptamtlichen Fachdienste“, betonte Landespastor und Diakonie-Vorstand Heiko Naß. „Sie trägt wesentlich zum Gelingen der Integration von Migrantinnen und Migranten hier in Schleswig-Holstein bei. Das zeigt sich jetzt besonders wieder seit Beginn des Krieges in der Ukraine. Vom ersten Tag an standen Ehrenamtliche bereit um zu helfen. Damit leisten sie einen wesentlichen Beitrag für eine gute Willkommenskultur.“
Schleswig-Holsteins Ministerin für Soziales, Jugend, Familie, Senioren, Integration und Gleichstellung Aminata Touré sagte: „Ohne ihr ehrenamtliches Engagement wären wir als Gesellschaft nicht dort, wo wir heute sind. Dafür möchte ich mich herzlich bedanken. Als Landesregierung werden wir uns dafür einsetzen, die ehrenamtlichen Strukturen in der Flüchtlingshilfe weiter zu stärken. Zugleich geht es darum, die Selbständigkeit der Menschen, die zu uns kommen, vom ersten Tag an zu fördern. Wir wollen den Menschen schnell einen Zugang zu Regelstrukturen wie Schule, Kita und Ausbildung öffnen. Den Zugang zum Sprachunterricht werden wir weiterhin auch unabhängig vom Aufenthaltstitel ermöglichen. Und wir wollen den Aufenthalt in den Landesunterkünften verkürzen und schneller Abschlüsse aus dem Ausland anerkennen. Das alles sind Aspekte, mit denen wir aus der Politik heraus versuchen Rahmen zu schaffen, die die Selbstständigkeit von Menschen fördert.“
Ehrenamtliche engagieren sich in Schleswig-Holstein in vielfältiger Weise für die Integration von Geflüchteten. Im Frühjahr 2022 stellten viele von ihnen Wohnraum für Menschen aus der Ukraine zur Verfügung. Sie sammelten Kleidung, Einrichtungsgegenstände und andere Spenden und schickten Hilfskonvois ins Grenzgebiet zur Ukraine. Ehrenamtliche begleiten die Menschen, die zu uns kommen auf Ämterwegen und bei Arztbesuchen, unterstützen sie beim Erlernen der deutschen Sprache oder stehen als Gesprächspartner in Alltagsfragen zur Verfügung. Darüber hinaus leisten sie einen großen Beitrag bei der Integration von Zugewanderten in das Arbeitsleben.
Zur Koordination und Unterstützung von Ehrenamtlichen in der Geflüchtetenarbeit besteht beim Diakonischen Werk eine Fachstelle. Diese organisiert Informationsveranstaltungen zum Beispiel zu Fluchtursachen, den Rechten von Geflüchteten, Integrationsmöglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt und zum Umgang mit Traumatisierungen. Darüber hinaus werden Fallbesprechungen und Supervisionen angeboten. Die Arbeit der Fachstelle wird durch Projektmittel der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration ergänzt.
Neben der Geflüchtetenhilfe engagieren sich in Schleswig-Holstein Tausende Ehrenamtliche auch in zahlreichen anderen Bereichen diakonischer Arbeit. Dazu gehören die Bahnhofsmissionen, die Tafeln, die Nachbarschaftshilfe, die Hospizarbeit, Besuchsdienste in Krankenhäusern oder Pflegeheimen sowie das bundesweit vertretene Projekt „Wellcome“ zur Betreuung von Familien nach der Geburt eines Kindes.