Die Demonstration beginnt am Dienstag, den 10.10.2023 um 13.00 Uhr im Bernhard-Harms-Weg in Kiel. Aufgerufen sind alle Träger und Einsatzstellen aus Schleswig-Holstein, die FSJ und BFD anbieten, sowie Freiwillige und Unterstützende der Dienste.
„Die geplanten Einsparungen sind eine sehr kurzfristige Entscheidung, ohne die Folgen zu erkennen. Vor allem zeugen sie aber von einer mangelnden Wertschätzung für alle Freiwilligen, die sich tagtäglich für andere Menschen einsetzen und damit zum Gelingen sozialer Arbeit beitragen“, sagt Landespastor und Diakonievorstand Heiko Naß. „Im Koalitionsvertrag hatte die Bundesregierung noch festgeschrieben, dass die Freiwilligendienste ausgebaut werden sollen, nun möchte sie genau hier sparen. Das kann keiner mehr nachvollziehen. Die Freiwilligendienste bieten gerade jungen Menschen eine gute Möglichkeit, sich zu orientieren und für soziale Berufe begeistern zu lassen. Auf der anderen Seite können zum Beispiel Pflegeeinrichtungen oder Krankenhäuser für die Arbeit im sozialen Bereich werben. Angesichts des gravierenden Fachkräftemangels wäre es fatal, wenn wir dieses wichtige Instrument der Fachkräftegewinnung verlören!“
Die Bundesregierung möchte 2024 bundesweit 78 Millionen Euro bei den Freiwilligendiensten einsparen, 2025 weitere 35 Millionen Euro. Sollten diese Pläne Wirklichkeit werden, sind von kommendem Jahr an ein Drittel aller BFD- und FSJ-Stellen gefährdet, im Norden wären das 1.000 Stellen!
In Schleswig-Holstein engagieren sich insgesamt rund 3.000 Freiwillige in sozialen Einrichtungen, Sportvereinen, aber auch im Rahmen eines Freiwilligen Ökologischen Jahres (FÖJ). Die Diakonie ist der größte Anbieter im nördlichsten Bundesland mit 600 Freiwilligen. Sie sind unter anderem in Pflegeheimen, Werkstätten für Menschen mit Behinderung, Krankenhäusern, Hospizen, Kitas und Schulen tätig. Während des Freiwilligendienstes werden die Teilnehmenden vom Diakonischen Werk Schleswig-Holstein pädagogisch betreut und begleitet. Dazu gehören verpflichtende Seminare zu sozialen und gesellschaftspolitischen Themen, aber auch zur persönlichen Orientierung. In der Vergangenheit hat ein Großteil der Freiwilligen nach dem Dienst tatsächlich eine berufliche Laufbahn im sozialen Bereich eingeschlagen.