Diakonie berät Menschen mit Behinderungen verstärkt per Telefon

Wegen des Coronavirus sind die Behörden zum Thema Eingliederungshilfe derzeit für persönliche Besuche geschlossen. Viele Ämterangelegenheit müssen per Post erledigt werden. „Das ist für viele Menschen mit Handicap und ihre Angehörigen eine große Herausforderung“, sagt Christiane Schlüter vom Diakonischen Werk Schleswig-Holstein. Daher haben die unabhängigen Beratungsstellen für Menschen mit Behinderungen (EUTB) wegen der aktuellen Lage auf Telefonberatung umgestellt.

Alle Beratungsangebote bleiben auch und gerade in dieser Krise geöffnet. Der Erstkontakt geschieht häufig per E-Mail oder Telefon. „Gerade in der jetzigen Ausnahmesituation haben viele Menschen große Probleme, sich zurechtzufinden. Da geben wir Orientierung und stehen per Telefon und E-Mail mit Rat und Tat zur Seite“, sagt Christiane Schlüter.

Die EUTB-Beratungsstellen informieren zu Fragen rund um das Thema Teilhabe wie zum Beispiel zur medizinischen Rehabilitation, Arbeit in einer Werkstatt, zu stationären und ambulanten Wohnformen sowie gesetzlicher Betreuung.

Laut Bundesteilhabegesetz haben die EUTB-Beratungsstellen die Aufgabe, Menschen mit Behinderung und von Behinderung bedrohte Menschen über die Bandbreite aller Teilhabeleistungen zu informieren. Dazu gehören beispielsweise Assistenzangebote für den Alltag, Reha-Maßnahmen und Hilfsmittel, Teilhabe am Arbeitsleben oder spezielle Wohnangebote. Darüber hinaus sollen die Ratsuchenden dabei unterstützt werden, den richtigen Leistungsträger, z.B. die Eingliederungshilfe und Rentenversicherungen, zu finden. Die Ergänzende Unabhängige Teilhabeberatung erfolgt grundsätzlich durch Fachkräfte, wird aber auch durch so genannte Peer-Berater ehrenamtlich ergänzt. Das heißt, Betroffene werden von Betroffenen beraten. Diese kennen sich meist aus eigener Erfahrung im Hilfesystem aus und können sich daher sehr gut in die Lebenssituation und Anliegen der Ratsuchenden hineindenken. Damit sollen mögliche Hemmschwellen gesenkt und Hilfe auf Augenhöhe geleistet werden.

Das Diakonische Werk ist in sechs Städten und Kreisen in Schleswig-Holstein für die Ergänzende Unabhängige Teilhabeberatung zuständig. Neben Nordfriesland wurden in Flensburg, Rendsburg, Lübeck sowie in den Kreisen Stormarn, Steinburg Beratungsstellen eröffnet.

Das Beratungs-Angebot ist kostenlos, anonym und unabhängig.

Hier finden Sie alle Adressen und Telefonnummern der EUTB-Beratungsstellen des Diakonischen Werks Schleswig-Holstein: www.diakonie-sh.de/teilhabe