Zurzeit arbeiten 778 Freiwillige in diakonischen Einrichten im nördlichsten Bundesland. Sieleisten ihren Dienst in der Alten- oder Behindertenhilfe, Kindertagesstätten, Krankenhäusern und anderen sozialen Einrichtungen. Aber auch in Schulen und Kirchengemeinden werden Plätze für den BFD und das FSJ angeboten. Dabei ist der Freiwilligendienst nicht nur Schulabsolventen und jungen Erwachsenen bis zum Alter von 26 Jahren vorbehalten. „Auch ältere Menschen sind willkommen“, betont Manfred Klaar, Leiter der Freiwilligendienste beim Diakonischen Werk Schleswig-Holstein. „Im Bundesfreiwilligendienst Ü27 erhalten zum Beispiel Langzeitarbeitslose oder Mütter nach der Elternzeit die Chance, beruflich wieder einzusteigen oder sich neu zu orientieren.“ Darüber hinaus können sich die Freiwilligen weiterqualifizieren, zum Beispiel zum Betreuungsassistenten oder Pflegehelfer.
Bislang waren auch volljährige Asylberechtigte und –bewerber im Rahmen des Sonderprogramms „BFD mit Flüchtlingsbezug“ bis zu zwölf Monaten in diakonischen Einrichtungen tätig. Das Sonderprogramm läuft allerdings zum Jahresende aus. „Dennoch haben Migrantinnen und Migranten auch künftig die Möglichkeit, als Freiwillige zu arbeiten“, so Manfred Klaar. „Das unterstützt die Integration. Denn auf diese Weise können sie die Arbeitswelt in Deutschland kennenlernen sowie ihre Sprachkenntnisse und Berufsqualifikationen verbessern.“
Das Diakonische Werk Schleswig-Holstein begrüßt das Vorhaben von Bundesfamilienministerin Franziska Giffey, die Freiwilligendienste auszubauen. Das Ministerium hatte für den kommenden Herbst ein entsprechendes Konzept angekündigt. „Es kommt vor allem darauf an, dass der Freiwilligendienst attraktiver gemacht und der Einsatz der jungen Erwachsenen gesellschaftlich stärker gewürdigt wird“, fordert Manfred Klaar. „Dazu könnten zum Beispiel ein Semesterticket für den Öffentlichen Nahverkehr oder eine Berücksichtigung des Einsatzes im BFD und FSJ bei der Vergabe von Studienplätzen beitragen.“