Armutsrisiko von Alleinerziehenden - Diakonie sieht hohen Handlungsbedarf bei Betreuungsangeboten

Die Diakonie Schleswig-Holstein setzt sich für bedarfsgerechte Betreuungsangebote für Kinder von Alleinerziehenden ein. Nur so könnten die Mütter oder die Väter einer auskömmlichen Beschäftigung nachgehen. Hintergrund ist das aktuelle Faktenblatt „Alleinerziehende in Deutschland“ der Bertelsmann Stiftung. Demnach sind alleinerziehende Familien besonders von Armut betroffen. Deutschlandweit gelten fast 700.000 von ihnen oder 41 Prozent als einkommensarm. Dazu sagte Landespastor und Diakonie Vorstand Heiko Naß:

„Als Diakonie Schleswig-Holstein weisen wir schon seit Jahren auf die prekäre Situation vieler Alleinerziehender hin. Gerade im ländlichen Raum können viele von ihnen keiner auskömmlichen Tätigkeit nachgehen, weil Ganztagsangebote an Kitas und Schulen fehlen. Hinzu kommt vielerorts ein mangelndes Mobilitätsangebot. Deshalb können die alleinerziehenden Mütter und Väter oft nur in Teilzeit, an Wochenenden oder in Schichtdienst arbeiten, mit kaum auskömmlichen Gehältern. Die Folgen für die Kinder sind gravierend: Es mangelt an Geld für die Teilhabe am kulturellen und sportlichen Leben genauso wie für eine gesunde Ernährung. Das dürfen wir uns als Gesellschaft nicht mehr leisten! Deshalb fordern wir als Diakonie flächendeckend verbindliche und auskömmliche Betreuungszeiten für Kinder von Alleinerziehenden.“

Das Faktenblatt „Alleinerziehende in Deutschland“ der Bertelsmann Stiftung bestätigt die Ergebnisse der Studie "Armut in Schleswig-Holstein" des Diakonischen Werkes, die im November 2023 veröffentlicht wurde. Darin kommen auch Alleinerziehende zu Wort, die über ihre prekäre Lage gerade im ländlichen Raum berichten.

www.diakonie-sh.de/presse/pressemitteilungen/studie-armut-in-sh