„Brot für die Welt hat in den vergangenen Jahrzehnten Beachtliches erreicht“, sagt Landespastor Heiko Naß. „Gemeinsam mit Partnerorganisationen konnten weltweit Millionen Menschen dabei unterstützt werden, ihr Leben aus eigener Kraft zu verbessern. Trotzdem hungert heute immer noch jeder neunte Mensch und hat kein sauberes Wasser. In den vergangenen Jahren ist die Zahl sogar wieder angestiegen. Im Rahmen der 60 Aktionen wollen wir die Ursachen für Hunger und weltweite Ungerechtigkeit in den Blick nehmen, Lösungen diskutieren und anhand konkreter Beispiele über die Entwicklungsarbeit von Brot für die Welt informieren.“
Eine der ersten Veranstaltungen der Reihe ist eine gemeinsame Ausstellung von Brot für die Welt und Fair Oceans im Multimarwattforum in Tönning. Unter dem Motto „Das Meer – die letzte Kolonie“ werden den Besuchern die Folgen von Überfischung, Plastikmüll und Rohstoffabbau für die Weltmeere veranschaulicht und gezeigt, wie Schifffahrt, Fischerei und Meeresschutz in Einklang gebracht werden können. „Die Überfischung bedroht weltweit viele Kleinfischer und führt beispielsweise in Westafrika zur Verarmung ganzer Küstenregionen. Deshalb ist der Schutz der Ozeane ein wichtiges Thema von Brot für die Welt“, sagt Torsten Nolte, Referent beim Diakonischen Werk Schleswig-Holstein.
Klimawandel und -schutz stehen im Zentrum zahlreicher anderer Veranstaltungen. „Gerade Länder auf der Südhalbkugel leiden schon heute massiv unter den Auswirkungen des Klimawandels“, betont Landespastor Heiko Naß. „Obwohl sie nur für einen sehr geringen Anteil der CO2-Emmissionen verantwortlich sind, tragen sie die Hauptlast der Folgen. Brot für die Welt leistet auch in diesem Bereich Hilfe zur Selbsthilfe.“ Dazu sind beispielsweise Vorträge über Klimaschutzprojekte in Indien geplant. Vor allem aber setzt sich die Jugendklimakonferenz im Oktober in Kiel mit diesem Thema auseinander.
Ernährung und Fairer Handel sind ein weiteres Schwerpunktthema. Unter anderem bei einem Gemeindefest in Friedrichsort oder einer Zukunftswerkstatt in Schleswig werden die Teilnehmenden über die Formen nachhaltiger Landwirtschaft, die grüne Gentechnik oder die Folgen von Lebensmittelverschwendung informiert.
Ein Großteil der 60 Aktionen findet in Kirchengemeinden statt. „Die Gemeinden sind das Rückgrat von Brot für die Welt“, so Landespastor Heiko Naß. „Mit ihren Kollekten und Spenden leisten sie einen wesentlichen Beitrag für die Arbeit der Hilfsorganisation. Außerdem sind sie ein wichtiger Multiplikator. Dabei wollen wir besonders junge Menschen erreichen und für die Themen von Brot für die Welt begeistern.“ Insofern werden viele Aktionen in die Konfirmandenarbeit eingebunden. Hier kommen bewährte Module der Bildungsarbeit von Brot für die Welt zum Einsatz. Dazu gehören Workshops sowie das Weltverteilungsspiel, die Ausstellung zum ökologischen Fußabdruck oder die virtuelle Wasserausstellung.
Höhepunkt der Veranstaltungsreihe ist der ARD-Fernsehgottesdienst zum 1. Advent in der Christkirche in Rendsburg. Dann eröffnet Brot für die Welt erstmalig in Schleswig-Holstein die nächste bundesweite Spendenaktion.
Aktuell arbeitet Brot für die Welt mit mehr als 1.300 Partnerorganisationen zusammen und fördert weltweit mehr als 1.500 Projekte in 97 Ländern. Zu den Schwerpunkten der Hilfsorganisation gehören die Überwindung von Hunger und Armut, die Stärkung von Bildung und Gesundheit, der Einsatz für den Erhalt der Umwelt sowie die Wahrung der Menschenrechte.
Im vergangenen Jahr sammelte die Hilfsorganisation in Schleswig-Holstein Spenden in Höhe von gut 2,23 Millionen Euro. Bundesweit waren es 61,8 Millionen Euro. Seit Gründung hat Brot für die Welt rund 2,4 Milliarden Euro an Spenden und Kollekten erhalten – aus der ehemaligen DDR, der alten Bundesrepublik und dem vereinten Deutschland. Neben Spenden und Kollekten erhält das evangelische Werk Mittel des Kirchlichen Entwicklungsdienstes (KED) und aus dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).