ZASH: Zukunftsperspektiven für die Altenhilfe in Schleswig-Holstein

Mit dem Projekt „Zukunftsszenario Altenhilfe Schleswig-Holstein“ 2030/2045“ (kurz: ZASH) war das Diakonische Werk seit September 2016 auf Suche nach der Zukunft der Altenhilfe. Die Kernfrage: Wie können wir überall alt werden? Mit der Übergabe des Abschlussberichts der Studie zur Zukunft der Altenhilfe an Sozialminister Dr. Garg, fand das Projekt im Mai 2018 sein vorläufiges Ende. Die wissenschaftliche Begleitung und die Veröffentlichung der Studie übernahm das ISÖ - Institut für Sozialökologie im Auftrag der Diakonie. Das Interesse zur Weiterverfolgung des Projektes ist groß. Projekte und Akteure sollen weiterhin vor Ort ins Gespräch gebracht werden.

Landespastor Heiko Naß zieht nach Projektende eine positive Bilanz. „Unser Projekt hat gezeigt, dass die Entwicklung der Altenhilfe steuerbar ist. Es gibt eine positive Lebenseinstellung im Blick auf das eigene Altwerden“, sagt er. „Alte und pflegebedürftige Menschen sollen dort leben können, wo sie es wünschen. Mit der Studie zeigen wir Positivbilder auf, wie ein gutes Leben im Alter auf dem Land auch zukünftig gestaltbar und möglich ist.“

Im Projekt wurden zunächst gesellschaftliche Trends wie der Demographische Wandel, die Zukunft der Sozialsysteme und Fragen der Mobilität älterer Menschen mithilfe von Experten eingeschätzt. Anschließend fanden Workshops mit Vertretern aus verschiedenen Bereichen wie Politik, Wirtschaft, Technologie und Familie statt. Freiwillige und Fachkräfte wurden zu ihren Erwartungen befragt. Jeder Schleswig-Holsteiner hatte über eine Online-Umfrage die Möglichkeit, seine Einschätzungen in das Projekt einfließen zu lassen. ZASH mündete im Februar 2018 in eine große Zukunftskonferenz.

Hintergrund

Die Altenhilfe in Schleswig-Holsteins ländlichen Regionen steht vor großen Herausforderungen. Der Altersdurchschnitt der Menschen steigt. Die Lebenserwartung wird immer höher und damit der Bedarf an Unterstützung im Alter. Es gibt allerdings schon heute nicht genügend Fachkräfte.Nach Berechnungen des Statistikamtes Nord werden 2030 fast 36 Prozent der Menschen in Schleswig-Holstein 60 Jahre und älter sein. Die Zahl der Hochbetagten steigt bis dahin um 83.500, das ist ein Plus von 53,6 Prozent. Besonders hoch fällt dieser Anstieg in ländlichen Regionen aus. Entsprechend wählte das Projekt die Kreise Segeberg und Nordfriesland als Modellregionen aus.

Die Diakonie setzt sich für einen ausbalancierten Pflegemix im Zusammenspiel von Fachkräften, Familien und Freiwilligen ein. Voraussetzung hierfür: Alle Seiten müssen sich stärker füreinander öffnen. Gerade im ländlichen Bereich sollten neue Orte der Begegnung geschaffen werden, moderne Technologien gefördert und die Zusammenarbeit von Haupt- und Ehrenamt gestärkt werden.

 

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zum Thema "Leben im Alter"