Landesbischöfin besucht diakonische Projekte in Kropp und Husum

Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt hilft bei der Tafel in Husum.

Mit Besuchen in Kropp und Husum hat die Landesbischöfin der Nordkirche Kristina Kühnbaum-Schmidt eine Besuchsreise zu sozialen Projekten kirchlich-diakonischer Arbeit gestartet. Im kommenden halben Jahr stehen dabei Orte im Fokus, in denen durch eine besonders enge Zusammenarbeit von Diakonie und örtlicher Kirchengemeinde neue Projekte entstanden sind.

Zu Beginn besuchte die Landesbischöfin im Gemeindehaus der evangelischen Kirchengemeinde im schleswig-holsteinischen Kropp Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Projekts DELFI. In DELFI-Kursen wird jungen Eltern Orientierung und Sicherheit im Umgang mit der neuen Familienphase vermittelt. „Denken, entwickeln, lieben, fühlen, individuell – dafür steht das wunderbare DELFI-Kursangebot. Es stärkt die so wichtige Bindung zwischen Eltern und Kind im ersten Lebensjahr. Hier in Kropp konnte ich erleben, wie wichtig es ist, dass sich Kirche und Diakonie an dieser Stelle gemeinsam für Kinder, Eltern und Familien engagieren,“ sagte die Landesbischöfin, die während ihres Besuches selbst mit Babys und Müttern an einem DELFI-Kurs teilgenommen hat.  

Im Austausch untereinander lernen sich die Eltern kennen und knüpfen neue soziale Netze, so Hilke Jirka, Koordinatorin der Familienbildungsstätten in Schleswig. Unterstützt wird das Projekt vom Diakonischen Werk, der örtlichen Kirchengemeinde und vom Kirchenkreis Plön-Segeberg. Bei ihrem Besuch in Kropp kam die Landesbischöfin dabei auch mit Pröpstin Rebecca Lenz, der Leiterin der Familienbildungsstätte in Schleswig Antje Schümann, Gemeindepastor Michael Jastrow und dem Landespastor für Diakonie Heiko Naß zusammen.

Am Buß- und Bettag besuchte die Landesbischöfin anschließend gemeinsam mit Pastor Andreas Raabe sowie Prof. Dr. Stefan Krüger und Volker Schümann vom Diakonischen Werk Husum die Friedenskirche in Husum. Dort traf sie mit den ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Husumer Tafel und deren Leiter Karl-Heinz Häuber zusammen. Im Rahmen einer Gesprächsrunde über die Entstehung und die aktuelle Lage der Husumer Tafel und ließ sich die Landesbischöfe die Handlungsabläufe und Arbeitsweise der Tafelausgabe erläutern. Anschließend packte sie auch selbst mit an und arbeitete in der Tafelausgabe mit. „Mich beeindruckt, mit wieviel Hingabe und Nächstenliebe sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Husumer Tafel einbringen. Sie engagieren sich vorbildlich und verlässlich für das Gemeinwohl hier vor Ort.“

Die Landesbischöfin rief zu verstärkter Unterstützung der Tafeln auf: „Die derzeit stark steigenden Lebensmittelpreise und Lebenshaltungskosten führen dazu, dass immer mehr Menschen die Unterstützung der Tafeln in Anspruch nehmen müssen. Deshalb sind die Tafeln noch mehr auf Unterstützung und Spenden angewiesen.“ Sie äußerte sich auch zu den derzeitigen Diskussionen um das geplante Bürgergeld: „Ich hoffe sehr,“ so die Landesbischöfin weiter, „dass sich Bundestag und Bundesrat zum geplanten Bürgergeld rasch verständigen und es dann schnellstmöglich auf den Weg gebracht wird.“

Im Blick auf ihre Besuche in Kropp und Husum würdigte die Landesbischöfin die dortigen Kooperationsprojekte von Kirche und Diakonie: „Kirchliche Orte entstehen und entwickeln sich dort, wo Nächstenliebe und Barmherzigkeit gemeinsam über räumliche Grenzen hinweg praktiziert werden. Genau das ermöglichen die Kooperationsprojekte für junge Eltern im Gemeindehaus Kropp und bei der Tafel in der Friedenskirche in Husum. An den Schnittstellen zwischen Diakonie und Kirche eröffnen sie neue Räume für Begegnung: für die Kommunikation des Evangeliums im Modus des Lernens und Lehrens, des helfenden Handelns und im miteinander Feiern.“

Die Besuchsreise der Landesbischöfin umfasst innovative Kooperationsprojekte von Kirche und Diakone in der Nordkirche in den drei Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg und Schleswig-Holstein. Die Besuchsreise wird durch eine wissenschaftliche Evaluation begleitet und ausgewertet, die Teil eines diakoniewissenschaftlichen Forschungsprojekts ist.

 

(Pressemitteilung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland)