"Die Corona-Krise hat uns allen noch einmal vor Augen geführt, dass der soziale Zusammenhalt in unserem Land wieder gestärkt werden muss. Menschen, die nur wenig Geld zur Verfügung haben, waren am meisten von der Pandemie betroffen. Der Mangel an bezahlbarem Wohnraum hat sich weiter verschärft, die Finanzierung der Pflege ist nach wie vor nicht zukunftssicher. Wir setzen uns für eine Politik ein, die die Situation der Benachteiligten in unserem Land nachhaltig verbessert. Daher bitten wir alle Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteiner, bei ihrer Wahl am 26. September das soziale Miteinander im Blick zu haben." (Diakonie-Vorstand Heiko Naß)
Themen und Interviews
Bezahlbares Wohnen
In Schleswig-Holstein sind viele Menschen von Wohnungslosigkeit bedroht oder betroffen. 2020 haben knapp 8.000 Menschen die Angebote der diakonischen Wohnungslosenhilfe in Anspruch genommen. Aus Sicht der Diakonie müssen Bund, Land und Kommunen den sozialen Wohnungsbau massiv stärken, die Mietpreisbremse schärfen und konsequent umsetzen und den gemeinnützigen Wohnungsbau fördern.
SPD-Kandidat Sönke Rix haben wir unter anderem gefragt, wie er mehr sozialen Wohnraum schaffen möchte.
Kinderarmut
Nach Schätzungen des Kinderschutzbund sind 4,4 Millionen Kinder in Deutschland von Armut bedroht. Aktuell führen Regelungen in der Steuer-, Familien- und Sozialpolitik zu unterschiedlichen Höhen des kindlichen Existenzminimums. Zur Eindämmung der Kinderarmut fordert die Diakonie eine einheitliche finanzielle Grundförderung, die das Existenzminimum aller Kinder abdeckt. Das Nebeneinander aus Kindergeld, Kinderfreibetrag, Kinderzuschlag, Kinderregelsätzen und Pauschalen des Bildungs- und Teilhabepakets ist zu kompliziert und ungerecht.
Mit CDU-Kandidat Dr. Johann Wadephul haben wir unter anderem über Wege gesprochen, wie Kinder aus armutsgefährdeten Familien gestärkt werden können.
Geflüchtete aus Afghanistan
Angesichts des Unrechtsregimes der Taliban ist mit einer neuen Fluchtbewegung zu rechnen. Pakistan, der Iran und auch die Türkei brauchen Unterstützung, damit sie diese Menschen aufnehmen und mit dem Nötigsten versorgen können. Perspektivisch müssen Resettlement-Programme zur Aufnahme in der gesamten EU und natürlich auch in Deutschland entstehen. Niemand muss vor der neuen Aufnahme von Geflüchteten Befürchtungen haben. Etliche erfolgreiche Projekte haben gezeigt: Die Integration von Geflüchteten gelingt, sie ist aber kein Selbstläufer.
FDP-Kandidatin Gyde Jensen haben wir unter anderem gefragt, wie offen Deutschland für Geflüchtete aus Afghanistan sein sollte.
Inklusiver Arbeitsmarkt
In Deutschland leben rund 8 Millionen Menschen mit einer Behinderung. Ihre Teihabe am Arbeitsmarkt ist immer noch eingeschränkt, die Arbeitslosenquote der Betroffenen doppelt so hoch wie bei Menschen ohne Behinderung. Aus Sicht der Diakonie muss der Arbeitsmarkt dringend inklusiver gestaltet werden und die künftige Bundesregierung sollte die Arbeitgeber stärker in die Pflicht nehmen. Außerdem setzen wir uns für eine Beratung und Begleitung von Menschen mit Behinderung auf Augenhöhe ein.
Im Gespräch mit Grünen-Kandidatin Luise Amtsberg ging es unter anderem darum, wie die Inklusion von Menschen mit Behinderung auf dem Arbeitsmarkt verbessert werden kann.
Pflege
Hohe Eigenbeteiligungen für Pflegebedürftige und deren Angehörige, Fachkräftemangel - diese Probleme kann die zuletzt von der Bundesregierung auf den Weg gebrachte Pflegereform aus Sicht der Diakonie nicht lösen. Wir setzen uns für eine grundlegende Reform ein, die die Finanzierung der Pflege auf solide Füße stellt, die Eigenanteile reduziert und deckelt, die pflegenden Angehörigen entlastet sowie die Arbeitsbedingungen der Pflegekräfte verbessert.
Linken-Kandidatin Cornelia Möhring haben wir unter anderem gefragt, wie sie die Pflege zukunftssicher machen möchte.
Forderungen der Diakonie zur Bundestagswahl - Sozial-O-Mat
Hier finden Sie weitere und detaillierte Informationen zu den Themen, die der Diakonie für die kommenden Legislaturperiode am Herzen liegen.
Der Sozial-O-Mat bietet Ihnen eine eine informative Übersicht zu ausgewählten, sozialpolitischen Positionen der Parteien für die Wahl am 26. September.
Mit SSW-Kandidat Stefan Seidler ging es unter anderem um die Situation von Kindern aus sozial benachteiligten Familien.