Fachtag "Armutssensibles Handeln"

In allen Arbeitsfeldern Sozialer Arbeit treffen Sozialarbeitende auf Menschen mit Armutserfahrung. Diese Erfahrung prägt ihre Wahrnehmung von Hilfsangeboten und die Entscheidungen, die sie in Unterstützungsprozess treffen. Ein Ergebnis der Studie „Armut in Schleswig-Holstein“ im Auftrag des Diakonischen Werks war, dass wenig hilfreiche, zu späte oder unangemessene Hilfe in einigen Fällen Ausgangspunkt für den Weg in die Armut war. Die Befragten fordern, dass Hilfeangebote spezifischer in Hinblick auf individuelle Probleme gestaltet sein sollen.

Der Fachtag möchte anregen, die Praxis sozialer Arbeit in diakonischen Einrichtungen vor diesem Hintergrund neu wahrzunehmen und zu reflektieren.

Prof.in Dr. Kim Bräuer von der Dualen Hochschule Schleswig-Holstein stellt auf Grundlage der Studie „Armut in Schleswig-Holstein“ dar, wie Betroffene Hilfeangebote wahrnehmen: „Hilfreich oder nicht hilfreich? Soziale Arbeit aus Sicht von Armutserfahrenen.“

Prof. Dr. Holger Schoneville von der Universität Duisburg-Essen betrachtet die Situation von „Sozialer Arbeit zwischen Armutssensibilität und politischer Praxis.“

In anschließenden Workshops können sich die Teilnehmenden mit konkreten Anregungen für ihre berufliche Praxis befassen:

- Soziale Straßenführungen als Beispiel für Experts by Experience (Guides)

- Impulse zur armutssensiblen Praxisreflexion (Kim Bräuer)

- Werteorientiertes Handeln im Arbeitsalltag (Christine Noack)

Die Studie „Armut in Schleswig-Holstein – Wissenschaftliche Impulse, sozialpolitische Folgerungen und praxisnahe Handlungsempfehlungen“ der Fachhochschule Kiel können Sie unter diesem Link abrufen:

Studie -Armut in Schleswig-Holstein- ssoar.info