Populistische Asyldebatte beenden, Integrationsarbeit stärken!

Landespastor und Diakonievorstand Heiko Naß

Die Diakonie Schleswig-Holstein fordert ein Ende des populistischen Überbietungswettbewerbs in der Asylpolitik. Stattdessen fordert der Landesverband alle demokratischen Parteien auf, an rechtskonformen Asylverfahren festzuhalten und politische Entscheidungen für eine bessere Integration von Geflüchteten voranzubringen. Dazu sagte Landespastor und Diakonievorstand Heiko Naß:

„Die aktuelle Debatte über eine Verschärfung des Asylrechts und Abweisungen an den Grenzen schadet den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft. Sie wird auf den Rücken von Menschen ausgetragen, die nach Deutschland geflüchtet und Teil unseres Gemeinwesens geworden sind. Sie arbeiten hier und engagieren sich in vielfältiger Weise für unser Land. Die Geflüchteten sind nicht verantwortlich für fehlenden Wohnraum, teils mangelhaft ausgestattete Schulen oder eine vernachlässigte Infrastruktur. Vielmehr tragen sie dazu bei, dass trotz Fachkräftemangels weiter Busse fahren, Menschen gepflegt werden können oder die IT in Betrieben funktioniert. Die tödlichen Anschläge von Solingen und Brokstedt schockieren uns alle. Hier muss der Rechtsstaat mit allen Mitteln durchgreifen. Das Fehlverhalten Einzelner darf aber nicht dazu führen, dass Menschen pauschal wegen ihrer Herkunft ausgegrenzt und rechtsstaatliche Verfahren grundsätzlich in Frage gestellt werden. Deshalb sollten wir uns gegen all jene politischen Kräfte stellen, die ein Interesse an Spaltung und Verunsicherung haben, und stattdessen Menschen, Einrichtungen und Institutionen stärken, die sich für den Zusammenhalt und eine bessere Integration von Geflüchteten einsetzen.“